St. Peter-Ording: Keine schweren Zwischenfälle beim Jan-Delay-Konzert (27. Juli)
(
shz)
Das Fest ist vorbei, der Ordinger Strand wieder leer, der Müll wird eingesammelt. Wo am Sonnabend und
Sonntag noch Zigtausende unterwegs waren, herrscht jetzt fast wieder Alltag. Polizei und Veranstalter ziehen insgesamt eine
positive Bilanz des Jan-Delay-Konzerts mit anschließender Beachparty. Rund 43 000 Besucher waren am Sonnabend zum Eventgelände am
Ordinger Strand gekommen, um den musikalischen Abschluss des Kitesurf-Worldcups zu feiern. Die Tourismus-Zentrale St.
Peter-Ording, die Gemeinde, Polizei und Rettungsdienste hatten sich – nach den Erfahrungen mit dem Ansturm zum „Silbermond“-Konzert
im vergangenen Jahr – entsprechend vorbereitet. Wie die Polizei mitteilt, nutzte eine Vielzahl der Gäste das eigene Auto, um zum
Veranstaltungsort zu gelangen, so dass sich der Verkehr bereits am Nachmittag bis nach Tating zurückstaute. Erschwert wurde die
Situation dadurch, dass an der Bundesstraße Fahrzeuge geparkt wurden, weil deren Nutzer sich zu Fuß auf den Weg machten, da sie
fürchteten, sonst nicht rechtzeitig zum Konzert zu kommen.
Auch auf dem Gelände selbst hatte die Polizei allerhand zu tun. 35 Einsatzkräfte aus Nordfriesland und auch von der
Landespolizeischule in Eutin sowie von der Wasserschutzpolizei machten die Runde. Es kam zu 40 Einsätzen. So mussten sich die
Beamten mit Körperverletzungen, Diebstählen, Verkehrsunfällen auf dem Strand, Randalierern, Pöbeleien, aber auch verloren
gegangenen Kindern (alle sind wieder da) und vor allem hilflosen Personen befassen. Besonders erschreckend, so die Polizei, war
trotz der mit Mitarbeitern des Jugendamtes durchgeführten Jugendschutzkontrollen die hohe Zahl betrunkener junger Menschen, die
teilweise besinnungslos aufgefunden wurden. Auch der Rettungsdienst war teilweise in erheblichem Umfang mit ihnen beschäftigt. Da
die umliegenden Kliniken bereits kurz nach Mitternacht hoch frequentiert waren, mussten Rettungsdienst-Kräfte aus Nordfriesland
und Dithmarschen nachalarmiert werden, um Patienten auch in weiter entfernte Kliniken zu transportieren.
Dennoch zieht die Polizei ein positives Fazit: „Auch bei der hohen Anzahl an Teilnehmern hatten wir die Lage immer im Griff“, so
der Einsatzleiter Frank Dittelbach. „Dies führen wir auf die allzeit präsente Polizei und den Sicherheitsdienst auf dem
Eventgelände und den Straßen zurück. Auch die gute Vorbereitung und Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen, Sicherheitsdienste
und Behörden hat zu einem guten Verlauf beigetragen.“ Auch Werner Domann, Veranstaltungs- und Marketingleiter der
Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, ist zufrieden. „Unser Konzept hat gegriffen. Die zusätzlichen Parkflächen waren ausgebucht.
Die vier eingesetzten Shuttle-Busse haben 7000 Menschen transportiert. Sie haben sich gut bewährt.“ Ein Engpass ist und bleibe
allerdings die Strandüberfahrt. „Das können wir nicht ändern, wir haben nur diesen Zugang. Dort wird es sich immer stauen,
allerdings kam der Verkehr an dieser Stelle nie völlig zum Stillstand“, so Domann.
Beschwerden wegen Lärms, der Toilettenanlagen und wilden Campens habe es allerdings auch gegeben. „Der Wind stand ungünstig, er
kam aus Westen, so dass der Ort von der Musik stark betroffen war.“ All die Beschwerden werden in die Nachbetrachtung der
Großveranstaltung einfließen. „Wir werden uns jetzt mit allen Mitarbeitern, den beteiligten Sicherheitsdiensten, der Polizei und
den Rettungsdiensten zusammensetzen und den Ablauf analysieren.“ Über die Termine für die Großveranstaltungen im kommenden Jahr
werde erst im September entschieden. Ab 5 Uhr am Sonntag waren die Mitarbeiter der Bauhöfe und Tourismus-Zentrale damit
beschäftigt den Müll zu beseitigen. „Vor allen Dingen Flaschen und Gläser müssen schnell weggeräumt werden, bevor die Autos das
Glas zerfahren“, so Domann. Allein am Wochenende wurden vier Container mit Abfällen gefüllt.