Husum: Zweiter „Blaulichttag“ lockte viele Neugierige an (21. September)
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shz)
„Die Notrufnummer 112 weiß ich im Ernstfall, aber wer sich dann alles hinter den Rettungskräften
verbirgt, könnte ich auf Anhieb nicht sagen“, erklärte Levka Eckmann. Die Husumerin hält den „Blaulichttag“, der am Sonnabend
auf dem Marktplatz abgehalten wurde, deshalb für wichtig. Feuerwehr, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Zoll,
Technisches Hilfswerk (THW), Polizei, Bundespolizei, Rettungsdienst, Malteser Hilfsdienst und Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
stellten sich vor. Unter dem Motto „Damals und Heute“ zeigten die Aktiven Fotos oder ihre Ausrüstung und Fahrzeuge vor. Echte
Hingucker waren der Oldtimer der Freiwilligen Feuerwehr Schobüll, ein Löschfahrzeug der Marke Magirus-Deutz „Mercur F 150 A“,
1963 gebaut und seit 2004 nicht mehr im Dienst, oder der Unimog „S 404“ von 1964 des THW Husum. Gerne zeigten die jetzigen
Eigentümer Jörgen Bruhn und Thorsten Clausen ihre Schätze.
Den ganzen Tag über waren die Informations- und Aktionsstände umlagert. Alle wollten aus erster Hand Details von den
„Blaulichtern“ erfahren. Auch Dr. Gitta Trauernicht sah sich um. „Mein Herz schlägt für die Freiwilligen, die ehrenamtlich
Dienst für uns alle tun“, bekannte die Ex-Ministerin. Lena (8) und Sina (6) Eckmann gehörten ebenfalls zu den Wissbegierigen.
Sie waren „hin und weg“, als sie mit ihrer Mutter den Einsatzwagen vom Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland entdeckten.
Rettungsassistent Hendrik Hansen nahm sich viel Zeit für die beiden. Die Schwestern wollten denn auch ganz viel wissen –
nicht nur über die technische Ausstattung, sondern auch, ob der Verletzte auf der Trage echt ist. Die Puppe sah aber auch
sehr lebendig aus. Schnell noch den Blutdruck messen und weiter zum nächsten Stand – die Botschaft des Fachmanns war
angekommen: „Keine Angst vor Medizin und Technik.“
Wenige Schritte weiter zog Arthur Schöckel von der DLRG die Geschwister in seinen Bann. Er zeigte spielerisch, was beim
Schwimmen so alles zu beachten ist und wie wichtig Schwimmkurse sind. „Ich halte es für wichtig, die Kinder so früh wie
möglich für das Ehrenamt zu gewinnen – viel zu selten schaffen wir das über Kurse“, berichtete er und ergänzte: „Wenn wir
keinen Nachwuchs und damit Ehrenamtler bekommen, haben wir in Zukunft ein Problem.“ Malteser Volker Ohlmeier erklärte, wie
wichtig Erste-Hilfe-Kurse sind. Viel Beachtung fanden die Vorführungen des Defibrillators. Polizist Michael Hoffmann
registrierte, dass sich viele Jugendliche über berufliche Möglichkeiten informierten. Die Jugendfeuerwehr zeigte, wie eine
Wasserversorgung aufgebaut wird und machte mit den Lütten Spiele. Der Spielmannszug Hattstedt und das Jugendblasorchester
Rödemis gaben Platzkonzerte.